3. März 2025

Eine Tasse Zeit: Begegnungen am Klatatsch-Mobil in Borken

Borken. Seit fünf Jahren fährt das Klatatsch-Mobil der Diakonie WesT durch Borken und lädt vorbeispazierende Menschen auf eine Tasse Zeit ein. Bei kostenlosem Kaffee oder Tee kann mit dem Team des Mobils geplaudert werden, ganz unverfänglich und anonym. Ob es dabei um das Wetter, die aktuelle Politik oder um das geht, was einen persönlich gerade beschäftigt, ist dabei ganz egal – im Mittelpunkt steht die Begegnung miteinander und ein Gespräch in offener Atmosphäre.

Seit Herbst 2024 hat das Klatatsch-Mobil eine weitere Mitarbeiterin, die vor allem auch trauernde Menschen begleitet. Mit Monja Eckey kamen deshalb auch neue Standorte des Klatatsch-Mobils hinzu, wie etwa der Friedhof Sternenbusch in Gemen. Doch weil Trauer kein Phänomen ist, das uns nur an Ruhestätten begegnet, gibt es die Tasse Zeit auch weiterhin an belebteren Orten, am Pröbstingsee oder im Stadtpark beispielsweise. „Während einer Standzeit entstehen viele, schöne Begegnungen und offene Gespräche. Wie bei so vielen anderen Themen auch, kann auch bei Trauer reden einfach helfen“, berichtet Eckey. Dabei erzählt sie von Begegnungen bei Sonne oder Regen, mit bekannten und unbekannten Gesichtern, mit aktuell Trauernden oder denjenigen, die bereits Trost gefunden haben. Eine Herzensgeschichte: Eine Besucherin kam einige Wochen nach ihrem Besuch erneut vorbei und bedankte sich noch einmal für das gute Gespräch. All ihre Geschichten zeigen: Eine Tasse Zeit kann wahrlich Gutes bewirken.

Finanziert wird die Trauerbegleitung durch eine Testamentsspende einer Borkener Bürgerin, die sich bereits zu Lebzeiten aktiv für die Menschen ihres Heimatortes einsetzte. Dabei war ihr besonders wichtig, dass Wege und Möglichkeiten gefördert werden, die trauernden Menschen beistehen. Dass das Geld auch rechtmäßig im Sinne der Verstorbenen eingesetzt wird, überprüft Testamentsvollstrecker Anton Deelmann persönlich: Dank des großzügigen Bedachts kann das Projekt der Trauerbegleitung am Klatatsch-Mobil über fünf Jahre finanziert werden.

„Wenn man gemeinnützige Organisationen im eigenen Testament bedenkt, schafft man eine Möglichkeit, auch über die eigene Lebzeit hinaus die Welt positiv zu gestalten – das beste Beispiel dafür ist die wertvolle Unterstützung dieser Trauerbegleitung“, so Stefan Zimmermann, Vorstand der Diakonie WesT. „Wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung und fühlen uns geehrt, einen der letzten Wünsche der Verstorbenen mit diesem Projekt in die Tat umsetzen zu dürfen.“ Die aktuellen Standzeiten, wo Sie das Team des Klatatsch-Mobils rund um Monja Eckey und Birgit Menslage-Blum antreffen können, finden Sie hier auf unserer Webseite.

Abgebildete Personen (v.l.n.r.): Birgit Menslage-Blum (Klatatsch-Mobil), Stefan Zimmermann (Vorstand Diakonie WesT), Monja Eckey (Klatatsch-Mobil), Anton Deelmann (Testamentsvollstrecker), Dirk Hoffmann (Fachbereichsleitung Soziales Diakonie WesT)

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