Rheine. Unter dem Motto #gewalthilfegesetzjetzt hat am 9. September 2024 ein breit angelegter Protesttag der Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen in Nordrhein-Westfalen stattgefunden. Die Teilnehmenden forderten eine zeitnahe Verabschiedung des Gewalthilfegesetzes und eine ausreichende Finanzierung der Frauenschutzangebote.
Auch das Frauenhaus und die Frauenberatungsstelle der Diakonie WesT beteiligten sich am vergangenen Montag mit einer Aktion an den NRW-weiten Protesten zur Umsetzung des Gewaltschutzgesetzes. Mitarbeiterinnen des Frauenhauses und der Frauenberatungsstelle informierten auf dem Borneplatz in Rheine über die Angebote für gewaltbetroffene Frauen im Kreis Steinfurt. Unter dem Motto „Damit das Recht auf ein gewaltfreies Leben nicht wie eine Seifenblase zerplatzt“ forderten sie gegenüber der Politik und Öffentlichkeit die Umsetzung des Gewaltschutzgesetzes und eine ausreichende Finanzierung der Hilfs- und Beratungsangebote für Frauen. Und sie sorgten für Aufmerksamkeit: Passanten seien stehengeblieben und hätten sich mit ihnen über das Thema unterhalten. „Es gab viel Zuspruch für unsere Arbeit und unsere Forderungen“, berichtet Sonja Havers, Leiterin des Frauenhauses in Rheine. Eine Frau habe ihnen sogar anvertraut, dass sie selbst ein Opfer von häuslicher Gewalt gewesen sei, sich mittlerweile aber aus der Beziehung lösen konnte. Diese Gespräche zeigten einmal mehr, wie wichtig ihre Arbeit sei. Gerade in Zeiten, in denen die Angriffe auf Frauen zunehmen: Im Kreis Steinfurt wurden im vergangenen Jahr 787 Fälle von häuslicher Gewalt in der Polizeistatistik erfasst – seit 2020 steigt die Zahl jährlich an. „Umso wichtiger ist es, dass Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen in Zukunft ausreichend finanziert werden und diese Finanzierung mit der Verabschiedung des Gewalthilfegesetzes gesichert ist“, ergänzt Agnes Denkler, Leiterin der Frauenberatungsstelle.